The spirit to grow

In Nürnberg wird Anfang der 1970er-Jahre ein neues Messezentrum gebaut. Es ist der Startschuss für die Entstehung der NürnbergMesse, wie wir sie heute kennen.

Entschlossen 1949 – 1974
Nach dem Zweiten Weltkrieg liegt Nürnberg in Trümmern. In Aufbruchstimmung hauchen engagierte Akteure der Stadt neues Leben ein. Für die Etablierung von Nürnberg als Messestandort ist die Zeit bis Anfang der 1970er-Jahre spielentscheidend. Ein Blick zurück auf die Zeit des Aufbaus.
© Spielwarenmesse eG
Das erste Logo der Spielwarenmesse 1950.
Die Geschichte des Nürnberger Messewesens beginnt mit der Spielwarenmesse.
Die Spielwarenmesse ist ein ausschlaggebender Wachstumsmotor. Schon die erste Ausgabe 1950 ist ein Erfolg. Die Spielwarenmesse wächst so schnell, dass das ab 1952 neu gebaute, erste Messegelände am Berliner Platz in Nürnberg bald an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Es beginnt das Ringen um einen neuen Messestandort.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Dem ersten Nürnberger Messegelände am Berliner Platz (hier 1956) waren durch Stadt und Stadtpark räumliche Grenzen gesetzt.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Das neue Messezentrum im Südosten Nürnbergs 1974.
Im Stadtteil Langwasser entsteht schließlich ein neues Messezentrum, das ab 1971 in nur knapp 16 Monaten gebaut und im Januar 1973 offiziell eröffnet wird. Es bietet eine Ausstellungsfläche von 60.000 Quadratmetern.

Messe-Portfolio, Internationalisierung, Gelände und Architektur: Die NürnbergMesse wächst in fünf Jahrzehnten über alle Erwartungen hinaus.

Stark 1974 – 2024
Das Gelände steht, 1974 folgt die grundlegende Neuerfindung als Nürnberger Messe- und Ausstellungsgesellschaft (NMA), die nicht mehr nur Verwalterin, sondern auch Veranstalterin ist. Später wird sie in NürnbergMesse umbenannt. Nach schwierigen Anfangsjahren entfaltet sich eine Erfolgsgeschichte – die Performance der NürnbergMesse bis zum 50. Geburtstag ist herausragend.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Die erste Eigenveranstaltung ist 1975 die IWA – Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen und Zubehör.
Das neue Messezentrum will ausgelastet werden. Die NürnbergMesse entwickelt und kauft Fachmessen, akquiriert Gast- und Partnerveranstaltungen. Immer öfter werden sie von Kongressen begleitet, die schließlich zum festen Bestandteil des Messegeschehens werden.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Ein früher Kongress im Saal Brüssel 1978.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Die Stone+tec (1979, links) und die BrauBeviale (1991, rechts) sind schon in den Anfangsjahren wichtige Fachmessen für die NürnbergMesse.
© NürnbergMesse/Bischof & Broel
Besucheransturm 1990 aus den neuen Bundesländern.
Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ kommen immer mehr Aussteller und Besucher aus den neuen Bundesländern sowie Mittel- und Osteuropa. Der Messeplatz Nürnberg gewinnt an Gewicht.
Ab den 1990er-Jahren expandiert die NürnbergMesse international, gründet oder erwirbt schließlich mehrere Tochtergesellschaften im Ausland: NürnbergMesse China 2006, NürnbergMesse North America 2007, NürnbergMesse Brasil und Italia 2009, NürnbergMesse India 2013, Forum S.A. in Griechenland 2019.
© NürnbergMesse
Show zur Eröffnung der BIOFACH China 2010.
© NürnbergMesse/Heiko Stahl
Die Halle 3A ist das wohl bekannteste Gebäude des Messezentrums Nürnberg.
Auch in Nürnberg wächst die Messe: 2014 wird die ikonische Halle 3A eröffnet – entworfen wurde sie vom Londoner Büro der international renommierten Architektin Zaha Hadid.
Das Wachstum ist ungebrochen, für 2020 wird ein Umsatz von 350 Millionen Euro erwartet. Doch stattdessen kommt die Vollbremsung: Die Corona-Pandemie sorgt für fast vollständigen Stillstand. Seit dem Wegfall der Schutzmaßnahmen erholt sich das Messewesen, die Menschen kehren zurück.
© Fabian Birke/Birke und Partner GmbH
Während der Corona-Pandemie standen in Nürnberg 180.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche über Monate leer.

Heute ist die NürnbergMesse ein internationales Unternehmen – geprägt von einer Vielfalt an Messen und Branchen.

Bunt Heute
Die NürnbergMesse wächst weiter – am Standort Nürnberg mit der Welt und in der Welt. Mit bestehenden wie mit neuen Formaten. Und vor allem: mit hochmotivierten Teams in vielen Ländern. Einblicke in die Internationalität und Vielfalt der NürnbergMesse.
© NürnbergMesse/Heiko Stahl
Die BIOFACH gibt es unter anderem in Brasilien, China und – wie hier 2010 – in Indien.
Die Internationalität birgt viele Möglichkeiten für Aussteller und Besucher – und natürlich für uns selbst. Außerdem ist sie ein Qualitätsnachweis. Wir bringen Messen, die hier super funktionieren, über die eigene Region, das eigene Land, den eigenen Kontinent hinaus.

Die internationalen Tochtergesellschaften verfügen jeweils über ein eigenes Portfolio von Fachmessen – von der PET South America in Brasilien bis hin zum Athens Coffee Festival in Griechenland.

© NürnbergMesse Brasil
PET South America 2023, Brasilien
© Forum S.A.
Athens Coffee Festival 2023, Griechenland

Ihr vielfältiges Portfolio ist eines der Erfolgsrezepte der NürnbergMesse. Die Kenntnis des jeweiligen Fachgebiets ist unerlässlich, wenn eine Messe funktionieren soll. Wie bunt das Spektrum an Messen ist, zeigt sich unter anderem an den ausgestellten Produkten.

© NürnbergMesse/Heiko Stahl
Baumaschinenausstellung der GALABAU 2014.
© NürnbergMesse/Heiko Stahl
Die Interzoo (hier 2010) bietet alles für den Heimtiermarkt.

Aufbruch zu neuen Horizonten: Die NürnbergMesse stellt sich den Herausforderungen der Zukunft.

Bereit Morgen
Im Jubiläumsjahr steht die NürnbergMesse vor wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die Veränderungen in großen Dimensionen notwendig machen. Ein entschlossenes Team ist bereit für diese neueste aller Zukünfte – immer im Gespräch und Austausch mit engagierten Gesellschaftern und Partner.
Die NürnbergMesse befindet sich in einem Transformationsprozess: Sie will nachhaltig in die Zukunft gehen. Wachstum bedeutet nicht mehr zwingend Ausbau, sondern Investition in ökologische und ökonomische Effizienz sowie soziale Verantwortung.
© NürnbergMesse/wirdenkenlokal
100 Prozent Solarstrom bezieht das Messezentrum von der eigenen Photovoltaikanlage auf den Dächern.
© West 8 im Auftrag von Aurelis
Unweit des Messegeländes wird auf rund 90 Hektaren der neue Stadteil Lichtenreuth entstehen.
Im Umfeld des Nürnberger Messezentrums ist vieles im Umbruch: Die neue technische Universität (UTN) mit bis zu 6000 Studienplätzen entsteht ganz in der Nähe, ebenso der neue Stadtteil Lichtenreuth als „Smart City“.
Die NürnbergMesse arbeitet eng mit der Industrie- und Handelskammer für Mittelfranken (IHK) sowie der Handwerkskammer Nürnberg (HWK) zusammen – sei es im Zuge der Wirtschaftsförderung oder zur Nutzung von Synergien.
© Melanie Gal
Frische Fachkräfte für die Metropolregion Nürnberg: Zimmerer feiern ihre erfolgreiche Meisterprüfung in der Messe.
© Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg
Blick vom Kino Cinecitta auf die Nürnberger Kaiserburg.
Zusammen mit der Congress- und Tourismus-Zentrale (CTZ) betreibt die NürnbergMesse die NürnbergConvention: Eine Marketing-Kooperation, welche die Destination Nürnberg vermarktet – nicht nur als Tourismusstadt, sondern auch als Zentrum für Tagungen, Kultur, Architektur oder Forschung.

Nürnberg war schon im Mittelalter eine Stadt der Handwerker und Händler, was nicht nur das Stadtbild, sondern auch die DNA der NürnbergMesse prägt.

Verwurzelt 1050 – 1424 – 1949
„Nürnberger Tand geht durch alle Land“: Die Lage, aktive Kaufleute und erfindungsreiche Handwerker machen die Stadt Nürnberg schon im Mittelalter zu einem europäischen Wirtschaftszentrum. Ein Exkurs über die Handelstradition Nürnbergs.
Schon ab dem Hochmittelalter vertreiben Nürnberger Händler ihre Waren auf den großen Märkten und Messen Europas – 1334 in 73 Städten sogar zollfrei.
© Stadtarchiv Nürnberg, A5 Nr. 5405
Die Postkarte aus dem 16. Jahrhundert zeigt einen Nürnberger Kaufmannszug unter bewaffnetem Schutz gegen Raubüberfälle.
© Sophia Jung/Birke und Partner GmbH
Blick vom Nürnberger Tiergärtnertor zur Kaiserburg.
In Nürnberg kommen wichtige Handelswege zusammen, die Stadt ist Umschlagplatz für Waren aus aller Herren Länder. Beispielsweise verlief durch das Tiergärtnertor und über die Bergstraße der Handelsweg über Erlangen nach Sachsen. Der über die Bergstraße mit dem Tiergärtnertorplatz verbundene Albrecht-Dürer-Platz hieß einst Milchmarkt und ist der älteste Marktplatz Nürnbergs.

König Sigismund verleiht Nürnberg 1424 ein erstes Messeprivileg: Die Stadt darf die Reichskleinodien – Herrschaftszeichen wie Reichsapfel und Krone – aufbewahren, sie jährlich zur Schau stellen und währenddessen eine Messe abhalten. Eine Messetradition begründen die Nürnberger dennoch nicht. Trotz vereinzelter Vorläufer beginnt die Geschichte der heutigen Messestadt Nürnberg erst in den Wiederaufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg.

© Stadtarchiv Nürnberg, E10/93 Nr. 534/2
Die Reichskleinodien sind heute in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg zu besichtigen.
© Stadtarchiv Nürnberg, E10/93 Nr. 534/3
König Sigismund war ein Gönner seiner Geburtsstadt Nürnberg.
Die NürnbergMesse feiert 2024 ihren 50. Geburtstag. Informationen zum Unternehmen finden Sie auf nuernbergmesse.de sowie im Pressebereich.

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Konzept und Realisierung: Birke und Partner GmbH, Kommunikationsagentur - www.birke.de

Bildrechte Hintergrundbilder: AFAG Messen und Ausstellungen; Forum S.A.; NürnbergMesse; NürnbergMesse/Bischof & Broel; NürnbergMesse/Heiko Stahl; Hausbuch der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen, Band 1, Nürnberg 1426-1549